Sammler und Sammlungen
Teil II: Endspielstudien



[Seite 7]



A. Rueb

Alexander Rueb
(*27.12.1882
†2.02.1959 Den Haag)
Der Holländer Dr. Alexander Rueb war beruflich ein erfolgreicher Anwalt (seit 1908 am „Hoge Raad“, dem Obersten Holländischen Gerichtshof) und (später) Richter sowie Diplomat (ganze 36 Jahre Konsul von Luxemburg in den Niederlanden). In der Schachwelt ist er hinlänglich bekannt als erster FIDE-Präsident (von 1924 bis 1949) und als Gründer des „Nationale Schaakgebouw“(NSG) in Den Haag, dessen Schachbibliothek und Archiv über Endspiele / Studien zum großen Teil von ihm zusammengetragen worden war. Weitere administrative Aufgaben - als Vorsitzender des holländischen Schachbundes (1922-1928) und als Präsident von Discendo Discimus (1920-1928), einem der ältesten und größten holländischen Schachklubs – musste er letztlich niederlegen.
Auch wenn er ein starker Schachspieler war, seine große Leidenschaft galt dem Endspiel und der Studie: hier hat er wichtige Dokumentationsarbeit geleistet, die sich in der Veröffentlichung eines theoretisch wertvollen10-bändigen Endspielwerkes niederschlug: De Schaakstudie und Bronnen van de Schaakstudie (siehe Quellenverzeichnis), die Studien werden in einer (verglichen z.B. mit Kasparjan) grundlegenderen Systematik erfasst, die sich an den physikalischen Begriffen von Raum, Zeit, Materie (Material) und Energie (Aktivität) orientiert. Der praktische Nutzen dieses Systems hat sich leider als begrenzt herausgestellt.
Alexander Ruebs Archiv über Endspiele, das er in weniger als 20 Jahren aufgebaut hatte, umfasste Endspielstudien, theoretische Endspiele, Endspiele aus Partien und alte Schachprobleme (arabische Mansuben, Aufgaben aus dem Mittelalter). Für jede Stellung hat er drei Karteikarten angelegt: 1 Karte für das Autoren-Register; 1 Karte für das Register zur Materialverteilung; und 1 Karte für das Register mit den Lösungen. Jedes dieser Register war bis 1948 auf etwa 4000 Karten angewachsen. Hierzu muss angemerkt werden, dass Ruebs Bibliothek im NSG weitgehend durch Feuer zerstört worden war (durch einen fehlgeleiteten Bombenangriff der Alliierten am 3. März 1945), aber Rueb hat diesen Schicksalsschlag überwunden und seine Sammeltätigkeit mit bewundernswerter Energie weitergeführt.
Der Name von Alexander Rueb lebt weiter in ARVES (Alexander Rueb Vereniging voor EindspelStudie), der holländischen Vereinigung für Freunde der Endspielstudie, und in deren Zeitschrift EBUR, die ein Anagramm von RUEB darstellt. Ruebs Endspiel-Sammlung ist in den Besitz von ARVES übergegangen, ihre Verwaltung liegt nun bei Wim Vink.


John Selman
Schackvärlden 1939
2. ehr. Erwähnung

Selman-Studie

Remis
1.h4+! Kg6 2.gxh5+ Kg7 3.Ld4+ Kg8 4.Lg7!! Kxg7 (4... Lxg7 5.Se7+ 6.Sg6+ =) 5.f4 Kg8 6.Sf6+!! Lxf6 patt.


Die über 50.000 Studien umfassende Sammlung des Tschechen František Macek (*28.03.1909 †19.03.2003 Prag) war, in Zettelkästen sortiert, seit Ende der 60er Jahre kontinuierlich aufgebaut worden. Sie ist im Jahre 2000 an Harold van der Heijden gegangen, der sie gegen seine eigene Datenbank abgleicht, etwa die Hälfte dieser Prozedur ist zur Zeit abgeschlossen. Bisher hat sich gezeigt, dass etwa 5% der tschechischen Sammlung nicht in HvdH’s Datenbank vorliegt, es handelt sich hier vornehmlich um schwer zugängliches osteuropäisches Material, besonders aus der Vorkriegszeit.
Macek-Sammlung

Sammlung
František Macek








Raritäten aus dem Schatzkästlein
(von Harold van der Heijden)


Klicken Sie bitte auf eins der kleinen Bilder,
um durch die Seiten zu navigieren.









Zurück
Hoch
Vorwärts